Man sieht sie auf Werbeplakaten, in Zeitungen oder auch auf Flyern, die
sogenannten Quick-Response-Codes. Anfänglich war dieser Code für viele nur ein
unleserlicher Fleck und kaum jemand wusste was damit anzufangen. Doch heutzutage
wird er von Marketingverantwortlichen immer und überall eingesetzt um digitale
Informationen analog verfügbar zu machen. Unsere Kommilitonen +Lorenz Käsermann und +Lars Kolb haben in ihrem Blog
passend dazu einen Eintrag veröffentlicht, in
welchem sie aufzeigen, wie Unternehmen durch QR-Codes einen Mehrwert für die
Konsumenten generieren können. Diesen spannenden Eintrag können wir euch nur
empfehlen. Doch haben diese QR-Codes auch eine Zukunft? Oder werden sie schon
bald von einer neuen Technologie abgelöst?
Es stellt sich zwangsläufig die Frage, ob die QR-Codes von den
Konsumenten überhaupt häufig genutzt, respektive gescannt werden. Die XEIT GmbH
veröffentlichte dazu in ihrer Social Media-Studie einige
Ergebnisse über die Nutzung von QR-Codes. Die gewonnenen Erkenntnisse sind
ernüchternd, zwar hat gemäss der Studie rund jeder Zweite einen
QR-Code-Reader installiert, regelmässig genutzt wird er jedoch nur von einem
kleinen Teil der Befragten. Gemäss
dieser Studie könnte man meinen, der QR-Code habe sich nicht durchgesetzt und
werde bald verschwinden. Doch auf ihrem Blog erwähnt die XEIT GmbH weiter, dass
der Mensch weiterhin ein visuelles Wesen bleibt. Es wird erläutert das durch
die Entwicklung von neuen Technologien wie beispielsweise Google Glass die
Möglichkeit besteht, Codes nur noch mittels der Brille zu scannen. Diese
Erleichterung der Verwendung von QR-Codes macht die Verwendung für die
Konsumenten wieder reizvoller. Doch es gibt bereits Alternativen, welche den
QR-Code konkurrieren. Ein bekanntes Beispiel dazu ist der Snap Tag. Mit diesem Tag kann
ein Code in das Firmenlogo integriert werden, welcher dann wie der QR-Code mit
dem Smartphone gescannt werden kann.
Scanity.mobi erwähnen zudem die
Near Field Communication NFC als Konkurrenz. Mit dieser Technologie können
Daten zwischen mobilen Geräten drahtlos übermittelt werden, indem der Sender
und Empfänger nahe aneinander gehalten werden. Die maximale Distanz der Geräte
ist jedoch auf 10cm beschränkt. Der Vorteil dieser Technologie ist aber, dass
der Scan-Vorgang komplett wegfällt. Ein weiterer Trend ist die Objekterkennung.
Wie beim QR-Code muss dabei zwar gescannt werden. Nicht aber ein Code, sondern
direkt das Objekt. Diese Methode erscheint vor allem bei Produkten als
sinnvoll.
Doch bei weiterer Internetrecherche stiessen wir auf einige Beispiele,
die verdeutlichen, dass der QR-Code doch noch nicht dem Ende geweiht ist. So strickte beispielsweise Daniela
Johannsenova, die Inhaberin vom Kölner Wollatelier „Maschenkunst“ einen
überdimensionalen QR-Code, welchen sie in ihr Schaufenster hing. Die Verlinkung
verwies auf den Blog von „Maschenkunst“. Die Kunden der Unternehmung waren begeistert von dieser Massnahme und
schon nach kurzer Zeit waren auf den gängigen sozialen Medien Bilder des
Strick-Codes zu sehen.
In der Online-Version der Berliner Zeitung entdeckten wir
zudem die Möglichkeit des Einsatzes von QR-Codes auf Gräbern. Diese QR-Codes
verweisen auf Videomaterial der Angehörigen, welche mittels Gedenkvideos an die
verstorbene Person erinnern. „Die neuen
Technologien finden ihren Weg auf den Friedhof“, lautet die These der
Soziologen Matthias Meitzler und Thorsten Benkel. „Die Erinnerungskultur
befindet sich in einem tiefgreifenden Wandel, der auch durch das Internet
forciert wird“ sagen sie weiter. Doch dieser Trend entwickelt sich nur langsam,
da noch lange nicht alle Personen diese Digitalisierung sogar nach dem Tod auch
goutieren.
Auch die Stadt Rio de Janeiro erkannte den Nutzen von QR-Codes. So setzte
sie im „Projekt ORio“ hinsichtlich der Fussball-WM 2014 eine Stadtführung mit
QR-Codes um. Diese wurden in der ganzen Stadt an 30 Plätzen angebracht. Nicht jedoch
als langweiliges Plakat oder Schild, sondern mit Mosaik-Steinen im Boden. Diese
Verwendung der QR-Codes fand bei den Touristen grossen Anklang.
Ebenfalls die
Supermarktkette Tesco nutzt den QR-Code sehr innovativ. In Korea verwendet die
Unternehmung den QR-Code als Ersatz von Verkaufslokalen. Stattdessen plakatierten sie Wände von
U-Bahn-Stationen mit Bildern ihrer Produkte und zu jedem Produkt einen QR-Code.
Das Prinzip
dieser Aktion wird im folgenden Bild erklärt:
Unter diesem Link können weitere
Informationen über diese Marketingmassnahme von Tesco eingesehen werden.
Wir sehen also dass das Potential der QR-Codes noch nicht vollständig
ausgeschöpft ist. Die kreativen Umsetzungen der Erwähnten Unternehmen erreichen
die Kunden durchaus. Doch mögliche Alternativen zum QR-Code stehen ebenfalls
bereit und werden diesen wohl früher oder später ablösen.
Pascal Gafner & Daniel Gygax
Saubere Recherche!
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